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Strichbündelamphore (2850 bis 2250 v. Chr.), Fundort Brietz/Salzwedel. |
Abstract:
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Runde, bauchige Keramikgefäße sind ein charakteristisches Element vieler Pflanzer- und Hackbaukulturen, die Prof. Dr. Emil Werth als kulturelle Kontinuität auf den Gebrauch von Flaschenkürbissen in frühen tropischen Gesellschaften zurückführt. Werth vermutet den Ursprung dieser Form und der Hackbaukultur im südostasiatischen Raum vor etwa 15.000–20.000 Jahren, von wo sie sich entlang des tropischen Hackbaugürtels weltweit verbreitete. Diese Gefäßform zeigt sich auch bei traditionellen Kulturen wie den Dogon in Mali oder nordamerikanischen Indianerstämmen.
Neben der kulturellen Übertragung bieten diese runden Gefäße auch physikalische Vorteile: Sie ermöglichen beim traditionellen Heißstein-Kochen eine gleichmäßige Wärmeverteilung und minimieren Wärmeverluste. Selbst in Regionen jenseits der Tropen, wie in der europäischen Kugelamphorenkultur (3450–2600 v. Chr.), blieb diese Form erhalten – ein Hinweis darauf, dass sie nicht nur kulturell, sondern auch funktional geprägt war.
Die Verbindung aus Tradition und physikalischer Effizienz macht diese Keramikform zu einem bemerkenswerten Beispiel, wie praktische Bedürfnisse und kulturelle Kontinuität ineinandergreifen.