[Zusammenfassung] Entstand die pflügende Landwirtschaft in Europa?



Sauber durchbohrte Steinäxte. Eine Erfindung der Megalithiker Westeuropas neben dem Pflugbau.

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Die Ursprünge der Landwirtschaft, der im Ursprung ein "Hackbau" ist reicht zurück in die frühen Menschheitskulturen, in denen Jäger, Fischer und Sammler begannen, Pflanzen ohne Pflug zu kultivieren. Ein Beispiel findet sich bis heute bei indigenen Gruppen Nord- und Westaustraliens, die Knollen- und Wurzelpflanzen wie wilden Yams durch selektives Ausgraben nachhaltig ernten. Solche Praktiken könnten zur bewussten Kultivierung und damit zur sesshaften Lebensweise geführt haben. Der deutsche Forscher Emil Werth vertrat die These, dass sich der Hackbau in den Tropen, vermutlich vom östlichen Indien ausgehend, entwickelte und bis Afrika, Ostasien und den Pazifikraum ausbreitete, was einen weltumspannenden tropischen Hackbaugürtel begründete.

Werths Theorie zufolge ging der Pflugbau aus diesem tropischen Hackbau hervor, zunächst im Umfeld des Indus und Zentralasiens. Diese Entwicklung unterstützte die neolithische Revolution und die Expansion anatolischer Bauern, die durch archäogenetische Studien belegt ist.

Möglicherweise gab es parallel eine ähnliche Entwicklung in Nordfrankreich zu einer Zeit, da der tropische Hackbaugürtel bedingt durch die "Grünen Sahara", einer warmfeuchte Periode  von etwa 9000 bis 3000 v. Chr. (Optimum 8000–4000), zeitweise bis Nordfrankreich (Campignien-Kultur) reichte.

Schon um 1950 sahen einige Wissenschaftler in der Campignien-Kultur frühe Ansätze der Landwirtschaft und eine mögliche parallele Entwicklung des Pflugbaus in Westeuropa.